Ordnungsmasken

Sackner

Namensgebend ist der aus Stoff genähte Sack, welche traditionell mit getrockneten Maisblättern (Tirggeflitsche) oder Stroh gefüllt ist. Damit drängt der Sackner die Besucher zurück und schafft somit Platz und einen schönen Kroas für die Hauptmasken Rollner und Schallner. Die Sackner sind somit, gemeinsam mit Spritzern, Kübelemajen und Bären, Teil der Ordnungsmasken der Walder Fasnacht. Drei unterschiedliche Figuren verkörpern die Gruppe der Sackner, der Wifligsackner, Bauresackner und Turesackner.


Der Wifligsackner stellt ein altes kräftiges Bauernweib dar. Dies ist vor allem an seiner markanten Larve erkennbar. Dabei ist der lange und faltenreiche Trachtenrock für den Wifligsackner namensgebend. Aber auch sonst gibt das Gewand, eine typische Oberländer Tracht, der Figur seinen einzigartigen Charakter. So trägt er am Kopf seine weiße Fatzelkappe und über seine Brust trägt der Wiflig ein farbiges Tuch. Eine typische Bewegung des Wiflig ist das Drehen um die eigene Achse, wobei sich der Rock waagrecht in die Höhe regt.

 

 


Der Bauresackner ist traditionell bekleidet in kurzer Lederhose und Trachtenjacke und stellt das männliche Gegenstück zum Wiflig dar. So ist auch seine Larve als Abbild eines kräftigen, jungen Bauernbursch geschnitzt. Bekleidet ist der Bauresackner in kurzer Lederhose und Trachtenhemd bzw. Strickjacke. Typisch für den Bauresackner ist auch die lange weiße Unterhose. Am Kopf trägt er zumeist einen Tirolerhut.

 

 


Der Turesackner verdankt seinen Namen seinem auffälligen großen Spitzhut, der ihn wie einen Turm erscheinen lässt. Des Weiteren trägt er eine gestreifte Pluderhose und die dazu passende Jacke. Das komplette Gewand des Turesackners ist in zwei Farben gehalten.

 

 


Spritzer 

Sie sind Teil der Ordnungsmasken und machen mit ihren Wasserspritzen den Weg für die Hauptmasken Rollner und Schallner frei. Die Spritzer verkörpern sehr elegante und stolze Figuren. Mit etwas Glück zeigt er dem Zuschauer in Form eines kleinen Tanzes seine Anerkennung oder übergibt ihm einen Brezen. Wiederum drei verschiedene Mas­ken sind bei der Walder Fasnacht zu sehen, sie vereint die aus Messing gefertigte Wasserspritze, mit dem sie die Zuschauer zur Seite treiben.

Der Altfrankspritzer besticht durch seine barocke bunte Kleidung und seinen Dreispitz mir bunten Straußenfedern. Der Altfrank soll einen Gelehrten darstellen und bewegt sich daher vornehm und hochachtungsvoll im Kroas. Auche seine Larve entspricht passend zur Figur einem älteren Mann. Ein markantes Merkmal des Altfranks ist sein langer, mit Maschen geschmückter Zopf. Aber auch die prachtvolle Kleidung macht den Altfrank zu einer der schönsten Ordnungsmasken.

 

 


Der Mohrenspriter ist vor allem wegen ihres exotischen Aussehens und der prächtigen Kleidung ein fixer Bestandteil der Walder Fasnacht. Die Larve des Mohrens ist pechschwarz mit auffällig roten Lippen gestaltet. Der dunkel gehaltene Umhang mit weißem Pelz sowie der Schmuck machen den Mohrenspritzer zu einer sehr eleganten Figur. Auch die mit Juwelen verzierte Krone und prachtvoller Goldschmuck an Hals, Armen und Händen geben dem Mohrenspritzer ein königliches Erscheinen.

 


Der Engelspritzer hat ein sehr elegantes Auftreten, das einem Engel gleichen soll. Die Kleidung ist wie beim Mohrenspritzer in Seide nur sind die Farben sehr hell gehalten. Auch der Engel fällt durch seine edle Messingkrone mit bunten Straußenfedern auf. Er ist sozusagen das weiße Gegenstück zum Mohenspritzer.

 

 


Die Kübelemaje ist eine weitere Ordnungs­maske, die mit ihrer pudergefüllten Holzbutte den Weg für die Hauptmasken Rollner und Schallner freimacht. Bekleidet mit Dirndl, Schürze und Haube, in der Hand hält sie eine mit duftendem Körperpuder gefüllte Holzbutte, dazu ein Ziertaschentuch, mit dem sie die Zuschau­er anpudert und zur Seite treibt. Die Züge der Maske sind lieblich, mädchenhaft, ähnelt dem Aussehen einer Sennerin.

 

 


Bären und Bärentreiber sind eine besondere Gruppe der Walder Fasnacht. Die Bären sind bekleidet mit weißem oder schwarzem Schaffell und haben ein wildes und furchterregendes Erscheinden. Sie sind jedoch angekettet und geführt vom Bärentreiber, welcher ihn versucht zu zügeln. Er zwingt den Bär immer wieder zu kleinen Kunststücken, wie die Rolle vor­ oder rückwärts (Purzegagl). Der Ursprung dieser Gruppe wird im fahrenden Volk der Schausteller vermutet.